Individuelles Lernen

Sich stark verändernde Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren stellten uns als Förderschule Sprache vor viele neue Herausforderungen. Hier seien insbesondere genannt:

  • der Wegfall der Eingangsklasse und der damit verbundenen 11-jährigen Schulpflicht zugunsten der Flexibilisierung der Schuleingangsphase mit der Möglichkeit, diese in einem, zwei oder drei Jahren zu durchlaufen,
  • die Veränderung der Schüler-Lehrer-Relation, die eine Erhöhung der Schülerzahlen in den Klassen nach sich zog,
  • eine sich immer stärker verändernde Schülerschaft (Zunahme von SchülerInnen mit weiteren Unterstützungsbedarfen im emotionalen Bereich oder im Bereich des Lern- und Arbeitsverhaltens, aber auch SchülerInnen, die zieldifferent im Bildungsgang Lernen unterrichtet werden) sowie
  • die steigende Zahl von ´quereinsteigenden´ Schülerinnen und Schülern, die im bzw. nach dem 1., 2. oder 3. Schulbesuchsjahr aus Grundschulen zu uns kommen.

Die zunehmende Heterogenität in den Klassen erfordert eine immer größer werdende Individualisierung des Unterrichts.

Auswirkungen auf die Klassenbildung:

Als eine der Konsequenzen neben der Unterrichtsentwicklung entschieden wir uns als Schule für andere Organisationsformen speziell in der flexiblen Schuleingangsphase. Um Flexibilität – mit dem Ziel der größtmöglichen Kontinuität für die Schülerinnen und Schüler – bei den Klassenbildungen zu erhalten, bilden wir neben jahrgangsbezogenen auch jahrgangsübergreifende Klassen.

Schülerinnen und Schüler, die die Schuleingangsphase in einem, zwei oder drei Schuljahren besuchen, werden in einem Klassenverband unterrichtet und gefördert. Schöpft ein Kind die Schuleingangsphase in drei Jahren aus, so kann es in der Klassengemeinschaft verbleiben. Ein Gefühl des „Sitzenbleibens“ entsteht somit nicht.

Auswirkungen auf die Unterrichtsplanung und -gestaltung: 

Das Lernen in heterogenen Klassen ist stärker auf offene Unterrichtsformen ausgerichtet, um jedem Kind zu ermöglichen, individuell an seinem Lern- und Leistungsvermögen orientiert zu lernen. Individuelle Arbeits- und Förderpläne unterstützen diesen Prozess.

Die Klassenräume sind entsprechend gestaltet, indem z.B. das Material übersichtlich für jede Lernstufe aufbewahrt wird.

Neben der Arbeit mit Teilarbeitsplänen in den Fächern Mathematik und Deutsch wird den Schülerinnen und Schülern durch fächerübergreifendes Lernen zudem handlungsorientiertes Lernen und das Lernen in Sinnbezügen ermöglicht. Es muss vielfältiges Material bereitgestellt werden, um den Kindern individuelle, ihren Lernvoraussetzungen angemessene Zugänge zu ermöglichen.

Regelmäßige Diagnostik im Sinne einer Lernstandprozessbegleitung bilden die Grundlage für die weitere Unterrichtsplanung.